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Seitenblicke: Der Welt geht es schlecht

von Roby Tschopp

Am Europa-Asien-Gipfel vom 24.Oktober2008 erklärte der französische Präsident Nicolas Sarkozy feierlich, der Welt gehe es schlecht, weil das Finanzsystem krank sei. Er vertrat damit den allgemeinen Konsens. Tatsächlich hatten viele Regierungen tief in die Taschen gegriffen, um Banken und Versicherungen zu retten. Diese Eingriffe waren sicher nötig, lassen aber einen schalen Nachgeschmack zurück. Nie hat ein Staatschef solche Worte gebraucht, um vom Hunger in der Welt, von Krankheiten und Kriegen zu sprechen, und noch weniger, um Alarm zu schlagen angesichts der Klimaerwärmung. Leider dient die Finanzkrise verschiedenen europäischen Ländern als Vorwand, um von den Zielen zur Reduktion der Treibhausgase abzurücken. In einem Moment, wo nur zukunftsfähige Lösungen eine Chance haben, uns dauerhaft aus der Krise zu führen, werden alte Geister wieder wach.